Der Elefant im Raum

 

 

 

Gott wirklich zu fürchten heißt, sich von Ihm zu entfernen.

Ihn aber spielend zu fürchten, gibt der höchsten Glückseligkeit erst die Tiefe.

O du Narr deiner Schwäche! Verhülle deinem Auge nicht Gottes Angesicht durch den Schleier der Ehrfurcht, nähere dich Ihm nicht in der Schwäche des Bittstellers.

Schau doch! Du wirst auf Seinem Antlitz nicht die feierliche Strenge des Königs und Richters finden, sondern das Lächeln des Geliebten.

 

Sri Aurobindo

 

"Aber warum suchen wir denn 

           immer in den Höhen?",  fragte die Mutter den Herrn. 

 

        "Weil sie wollen, dass ich sehr weit

              von ihrem Bewusstsein entfernt bin!",  kam die Antwort. 

 

 

Erforschen wir uns selbst ...

 

Können wir uns dem Göttlichen öffnen, vertrauensvoll wie ein Kind, das noch nichts weiß von Schuld oder Scham? Ist Er uns jeden Tag so nah wie der Wind, der durch unser Haar streicht? Ist Er der erste Gedanke, wenn wir erwachen und der letzte, wenn wir zubettgehen? Atmen wir Ihn freudig ein, im scheinbar leeren Raum um uns herum? Fühlen wir uns von Ihm eingehüllt, getragen und beschützt? Erkennen wir Ihn in den Augen unserer Mitmenschen? Spüren wir Ihn in unserem spirituellen Herzen? 

Oder nutzen wir Ihn lieber nur als werbeträchtiges Aushängeschild in Form frommer Lippenbekenntnisse für unsere eigenen Interessen ...? 

 

Manche Menschen tragen in dieser Zeit so viele Wunden davon, dass es sie an den Rand des Erträglichen bringt und sie keinen anderen Ausweg mehr sehen, als sich zu entkörpern. Nicht wenige zweifeln am Mitgefühl und der Güte Gottes, der ihnen dieses Leid zumutet, statt sie davor zu bewahren, trotz aller Gebete.

Und dann ist da noch der Begriff "Gott", der für lange Zeit so unglaublich korrumpiert wurde durch das, was die Menschen in seinem Namen bis heute an Ungeheuerlichkeiten begingen, dass man fast den Eindruck gewinnt, für manche ist es inzwischen zu einer willkommenen Ausrede geworden, sich nicht mehr mit diesem `Gott´ beschäftigen zu müssen, dem man eh nicht trauen kann.

Wem oder was aber wenden sich diese Menschen stattdessen zu ...? 

 

 

Zweierlei an Gott nennen die Menschen böse: einmal das, was sie überhaupt nicht verstehen können, und dann das, was sie sich missverstanden angeeignet haben und missbrauchen.

Was sie dagegen nur halb erfasst und nur dunkel verstanden haben, nennen sie gut und heilig.

Für mich aber ist alles an Ihm liebenswert.

 

Sri Aurobindo

 

 

Die zahlreichen "neuen" spirituellen Strömungen, die sich mit Gott auf verschiedene Weise auseinandersetzen, stiften zum Teil mehr Verwirrung, als ohnehin schon herrscht. Es ist erstaunlich, wie gekonnt sie um Ihn herumreden und Worte erfinden, die jedoch allesamt in ihrer Bedeutung und Tiefe dem Wort Gott oder Göttliches Bewusstsein nicht annähernd nahekommen. Man spricht von Bestellungen beim Universum, von Leere, kosmischer Energie oder vom Herzen, auf das man hören soll, wobei nicht weiter definiert wird, welches Herz sie denn genau meinen. Der Begriff der Seele wird in einen Topf geworfen mit der Psyche, und für manche ist es satanisch, nach innen zu gehen, das Göttliche in ihrem Inneren zu suchen und zu glauben, dass wir tatsächlich ein Funke des Göttlichen sind.

Wir fühlen uns so ohnmächtig, so klein, dass wir diesen übermächtigen Gott, den man uns verkauft hat, lieber fern von uns in unendlichen Höhen verorten. Doch damit fürchten wir uns vor unserer eigenen Größe und Macht und weisen sie von uns, was uns für andere zum Opfer macht.    

 

 

 „Leben, Leben, Leben”, höre ich die Leidenschaften rufen.

„Gott, Gott, Gott”, antwortet die Seele.

Solange du das Leben nicht als Gott siehst und liebst, ist die Freude des Lebens selbst verschlossen vor dir.

 

Sri Aurobindo

 

 

Ja, es wurde von gewissen "Eliten" viel dafür getan, uns von der höchsten Wahrheit über das, was wir wirklich sind, fernzuhalten und abzubringen. Und doch ist es gerade dieser Schmerz der Gottesferne, der andererseits viele Menschen in diesen Tagen dazu bringt, sich wieder auf eine höhere Macht zu besinnen und nach ihr zu rufen. 

Es steht außer Frage, dass der, der einen starken Glauben in die göttliche Führung hat, über ein stabiles Fundament und einen sicheren Stand verfügt, den zahlreichen Stürmen dieser Zeit zu trotzen, denn mancher Gang durch die sprichwörtliche Wüste kann sich wirklich unerträglich in die Länge ziehen. Es ist durchaus möglich, alles zu verlieren, was man liebt, und für längere Zeit `mit nichts als dem Glauben in der Luft zu hängen´, wie Mutter es ausdrückte – und trotzdem nicht aufzugeben. Es ist Seine Stärke, die in uns wächst, uns erhält und trägt während der titanischen Schlachten, die momentan im irdischen Milieu ausgetragen werden.

Was nicht bedeutet, dass wir gänzlich und zu jeder Zeit frei sind von Befürchtungen, Resignation oder Wut. Diese Bewältigungsmuster, lang andauernden Frust und Drangsal zu ertragen, sind nun einmal Teil unseres evolutionären Erbes und wir müssen sie erst überwinden.

Sie haben auch ihr Gutes: Sie brechen unsere innere Trägheit auf, damit etwas Neues Einlass finden kann.

 

 

Göttliches Erbarmen versteht,

unterscheidet und heilt.

 

Sri Aurobindo

 

 

Was macht ihn aus, diesen Glauben? Und was lässt den anderen voller Verzweiflung den Ausweg im Tod suchen, um dieses Extrembeispiel zu verwenden?

Glauben nimmt das Wissen vorweg, dass es eine höhere, eine gute Macht gibt, in die wir alle eingebettet sind und die alle Geschicke dieser Welt lenkt, früher, heute und in Zukunft. Auch, wenn wir bisher keinen greifbaren Beweis dafür erhalten haben. Es gibt auch nichts zum Ergreifen, denn was ich ergreifen kann, das beherrsche ich auch. Und die meisten Menschen würden es sehr gern sehen, dass sie Gott für ihre Zwecke beherrschen könnten.

Wie sagte die Mutter? "Sie akzeptieren das Göttliche nur, wenn sie es ans Kreuz schlagen können."  So sehen viele Gott in erster Linie als Wunscherfüller oder als Opferlamm, der unsere Sünden auf sich läd, damit wir nicht die Verantwortung für das eigene Tun übernehmen oder an uns arbeiten müssen. Doch den Begriff von Saat und Ernte gibt es schon in der Bibel, wobei gerade das von jenen dunklen Eliten als Instrument der Unterdrückung genutzt wurde, um den Platz des strengen, göttlichen, richterlichen Stellvertreters einzunehmen, den Menschen ihre Sünden schon zu Lebzeiten vorzurechnen, sie in einem ewigen Schuldkult gefangen zu halten, auszunehmen, zu foltern und hinzurichten.

  

Es ist eine Binsenweisheit, dass man das Göttliche nur erfahren kann, wenn man sich Ihm bedingungslos gibt. Aber wie kann man sich Gott überantworten, wenn man Ihm misstrauisch gegenübersteht? Viele Menschen scheitern an diesem Punkt, weil sie bewusst oder unbewusst eine Vorstellung in sich hegen, wie dieser Gott sei, die wenig mit der Wahrheit zu tun hat und die eine Barriere aufbaut zwischen sich und dem Herrn. Was eine positive Gotteserfahrung erschweren oder hinausschieben kann, sofern es nicht dem göttlichen Plan entspricht, gerade diesem Menschen eine zuteil werden zu lassen. Denn zum Glück liebt uns der Herr so über die Maßen, dass er mannigfaltige Wege beschreitet, uns an Sich zu binden, selbst, wenn er unseren Widerstand im Kampf mit uns erschöpft. Wir können also gottlob nicht verlorengehen.

Und wie es aussieht, hat Er nicht die geringste Eile damit, als wolle Er uns demonstrieren, dass wir gut daran täten, uns zu entschleunigen und zu entspannen, denn alles entfaltet sich auf die bestmögliche Weise zu seiner Zeit. Und das Sinnvollste, was wir tun können ist, uns diesem Fluss anzuvertrauen und unsere Kraft nicht unnütz durch spekulative Befürchtungen zu vergeuden, was eventuell passieren könnte, wenn ... – ohne jedoch in träge Passivität zu verfallen, denn wir sind die Vollzugskräfte Gottes. 

 

Ich nehme mich von all diesen Erfahrungen nicht aus. Zu Anfang blind einem inneren Ruf folgend habe ich diverse Wege ausprobiert, teils viel Geld dafür ausgegeben, bis man mich für reif erachtete, mich mit der letzten, der höchsten Wahrheit, zu konfrontieren. Der Aufstieg und der damit verbundene läuternde Abstieg scheinen nie zu enden, und doch wird das Licht am Ende des Tunnels heller. Die Liebe und das Mitgefühl gehen Hand in Hand mit einem für uns ungewohnten Machtzuwachs, noch nicht wirklich greifbar, der nicht viel gemein hat mit dem, was wir auf der globalen Bühne als Macht demonstriert bekommen.  

Die Reise geht weiter, aber es scheint, dass die Talsohle, auch für uns als Menschheit, inzwischen überwunden ist. Und das erfüllt mich mit großer Freude. Doch jetzt gilt es noch das letzte Stück unbekanntes Land zu erforschen, das wir noch nicht erobert haben – die unendlichen Bewusstseinsweiten in unserem Inneren. Was dabei im Wege steht, muss transformiert werden, auch unser Körper. Denn die Neue Erde können wir nur in einem glorifizierten Körper betreten.

Und um dieses nicht ungefährliche Neuland zu erobern, brauchen wir einen starken Freund an unserer Seite. Die gute Nachricht ist: Er war es schon immer und wird uns auch nie verlassen. Wir sind diejenigen, die sich von Ihm abgewandt haben, und er wartet mit der Geduld einer liebenden Mutter und der lehrreichen Strenge eines gütigen Vaters darauf, dass wir uns erinnern. 

"I am waiting ..." , sagte Er. 

 

 

Der skeptische Verstand zweifelt ständig, weil er nichts versteht; das Vertrauen des Gottliebenden aber ist beständig, obwohl er nichts versteht.

Beide sind notwendig in unserer Dunkelheit, aber es besteht kein Zweifel darüber, was mächtiger ist, denn was ich jetzt noch nicht verstehen kann, werde ich eines Tages begreifen; wenn ich aber Vertrauen und Liebe verloren habe, dann entferne ich mich ganz und gar von dem Ziel, das Gott mir gesteckt hat.

 

Sri Aurobindo

 

Immer an Deiner Hand

In unserer Unwissenheit sind wir wie Kinder, die stolz darauf sind, dass sie aufrecht und allein gehen, und zu ungeduldig, um noch wahrnehmen zu können, dass die Mutter ständig ihre Hand auf ihrer Schulter hat.

Wenn wir aufwachen und zurückblicken, dann sehen wir, dass Gott uns immer geführt und gehalten hat.

 

Sri Aurobindo

Ein wundervoller Ausschnitt aus den Erfahrungen von Dr. Peter Reiter in therapeutischer Rückführungshypnose.

Mit großem Dank an die göttliche Führung, die dafür sorgte, dass sich meine Wege mit denen von Werner J. Meinhold kreuzten.

(Beide sind inzwischen verstorben; die verlinkte Seite zu Dr. Peter Reiter ist immer noch im Netz zu lesen und eine der ausführlichsten zu seiner Person.)

 

 

ZEITBEREICH:                         Eintritt in das Sein

ORT:                                          "Torbogen zur Schöpfung"

PROTOKOLLE VOM:               23. Februar und 29. Februar 1984

                                                                 

 

   P: Ich seh´ etwas strahlen … Es ist wie ein heller Lichtpunkt, da steht eine Figur darin und hält an der Hand einen ganz kleinen Jungen. …

Das war ein ganz anderes Licht, als das natürliche Licht. Es war  – wie im Ovalen gebadet, in reinstem Licht, irgendwie unnatürlich … 

Ich erfasse diese große Figur, die da steht – es ist eine unnatürliche Figur, obwohl sie wie ein Mensch ist – auch wie in ein Gewand gehüllt. … Es ist eher ein junger Typ – (alles sehr leise, zurückhaltend, erschüttert gesprochen). Irgendwie – nicht natürlich, das sieht aus, fast wie ein Bild. – Auf jeden Fall wie etwas Ehrfurchtsvolles, was Heiliges. Aber ich kann´s absolut nicht zuordnen. – Es ist wie ein Oval, wie ein Torbogen, von dem aus etwas unheimlich Helles rausstrahlt. Es badet diese Gruppe in einem Licht, wie wenn im Nebel was Helles strahlt. Es ist ein diffuses und doch fließendes Licht; kaum zu glauben – nicht so ein direkt strahlendes, wie wir kennen. 

    M: Und über diesen kleinen Jungen, kannst du da mehr sagen? 

   P: Ich weiß nur, dass der den an der Hand hält. 

  M: Wie alt ist er etwa, wie groß? 

  P: Ganz klein – und vielleicht zwei Jahre, jedenfalls kann er gerade laufen. 

 

   Was bedeutet dieses Bild? 

   Das weiß ich nicht, aber da ist irgendwas Bewegendes dabei.

  Frage dein höheres Selbst. 

   (weint stark) Wenn ich´s nur wüsst´. – (schluchzt immer noch) … unheimliche Sehnsucht. – Es ist auf jeden Fall etwas Heiliges und gleichzeitig etwas unheimlich Liebes. Und das Kind fühlt sich da ganz wohl, an der Hand. 

 

   Wer ist dieses Kind? 

   Das ist ein Symbol, das weiß ich, dieses Bild. 

   Was für ein Symbol? 

  (sehr erregt, weint stark) – Das muss was mit mir zu tun haben. – (weint) – Es ist ein ganz ruhiges Bild, aber eine unheimliche – Emotionskraft, mehr als vieles andere, was ich je gesehen habe. – Es ist ein Symbol für mich. Ich ahne es, was das bedeutet, aber das versteht außer mir kaum jemand.

    Kannst du es trotzdem versuchen auszudrücken? 

   Es ist ganz einfach auszudrücken, aber so schwer zu verstehen. – Mein Symbol … (unverständlich) der kleine Junge, der sich schon ein bisschen entwickelt hat, aber doch unheimlich klein ist, und er braucht – (Weinen) – der hat jemand, der ihn führt durch´s  Leben, auch wenn er ab und zu hinfällt und … 

 

   Er hat jemand, der in führt, und? 

   Ja, ich mein´ jetzt nicht durchs Leben als Mensch, sondern überhaupt. – Er ist noch so klein und ist eben wie ein Kind, macht noch viel Blödsinn, und er schaut immer wieder zu dem hoch – (starkes Weinen) – ich muss mich ein bisschen beherrschen. – Und der ist eben da, als Schutzengel oder wie Jesus Christus; das kann ich da beides identifizieren und ich verstehe das auch. – Ich habe immer eine Verbindung gespürt zu ihm, und da hab´ ich mein ganzes Leben hindurch ein gewisses Vertrauen. Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll, ich nenn´ es halt Jesus (P ist die ganze Zeit über sehr erregt, weinerliche Stimme, atmet stoßweise). Vielleicht sollte ich auch lieber für mich personifiziert sagen – Schutzengel. Das ist wie ein Wesen, das für mich da ist, für mich; aber in seiner Wesenheit ist es – Christus. – Aber das Bild sagt noch viel mehr aus – (starkes Weinen) – oh Mann – ich kann nichts dafür. – Ja, das sagt eben aus – man ist ein eigenes Wesen, aber es ist jemand da, der einen hält, zwar nur an einer Hand, aber – sicher und ganz, ganz ruhig. Und die Figur tut auch eigentlich gar nichts, sie hält nur die Hand (P. weint die ganze Zeit über). Und – dieses Bild sagt viel mehr, als man klarmachen kann. – Es ist ganz ruhig, ganz erhaben. 

 

   Ich glaube, es ist wichtig für dich, das intensiv zu empfinden, diese Sicherheit, dass du gehalten und geschützt bist. 

  Diese Sicherheit habe ich schon immer irgendwie gespürt. Ich habe das nur nicht so im Gesamten gesehen. Ich weiß auch nicht, warum es mich jetzt so erschüttert. Aber das Bild ist einfach – eine Kraft, die da ausgeht, das ist nicht erklärbar. Das ist nicht irgendeine Kraft, weder von Energie noch Materie, von Gefühl, noch von allen Ebenen, die wir kennen. – Das ist eine Kraft einfach, die ganz in sich ruht – und die doch nach außen strahlt. Die ruht nicht tot in sich, sondern strahlt oder flutet eher. Man spürt sie ganz direkt in seinem Innersten. Das ist eine ganz elementare Kraft, die sofort da ist, sobald man das sieht, und direkt in einem wirkt. – (Schluchzen) – Ach, es ist eine unheimliche Sehnsucht, gerade nach dieser Figur, die da steht. – Vielleicht möchte ich auch so sein – vielleicht nicht mehr nur das Kind sein (?) – Ich weiß auch nicht, was ich will, aber ich habe eine so starke Sehnsucht nach dieser Figur. – (Schluchzen) – Es ist wirklich erstaunlich, es war mir kaum bewusst, dass ich so starke Emotionen erleben kann. 

 

   Was noch sagt dieses Bild aus? 

   Da ist dieser Torbogen – das Licht ist dahinter, das überstrahlt das ganze Bild. Das kommt aus diesem Torbogen heraus und wir stehen genau in diesem Bogen. Das weiß ich nicht, was das bedeutet. – 

   Frage dein höheres Selbst.

   – Das höhere Selbst meint: Ein Torbogen ist ein Übergang. Ein Tor in was, ein Tor von – zu.

   Von wo führt dieser Übergang wohin? 

   Aus einer Welt, wo es hell ist, in eine Welt, wo es dunkel ist. 

   Diese Welt, in der es dunkel ist, ist das unsere Welt? 

  Ja, das ist ein Teil auch unserer Welt – aber er ist noch was anderes drin. – Es ist dieses absolute Dunkle auch da, und vielleicht brauche ich deswegen jemand, der mir die Hand hält, damit das Dunkel mir nicht so Angst macht. – Ich kann es nicht genau deuten. 

 

   Frage Stück für Stück weiter. 

   Ach ja, jetzt dämmert´s  mir langsam. – Ich muss vorausschicken, nach meiner Ansicht kann man materielle Welt, spirituelle oder sonstige nicht so trennen. Die gehören zusammen, aber sind alle aus dem Bewusstsein entstanden. Die eine Welt ist unsere Welt des Kosmos; aber daneben gibt es auch Welten von einer irgendwie anders gearteten …

   Ebene? 

   Ebene, das ist gut, ja. – Alles ist irgendwo eine Geistwelt. Die Welt der Geister oder die Welt der Höllen, das sind alles Welten des Bewusstseins. Aber irgendwie umfasst dieses mehr, und das ist auch ein Symbol dieses Dunkels, ganz außerhalb des Lichtscheins. – Sonst bräuchte ich ja niemand, der mir meine Hand hält. – Und – ich hoffe um alles in der Welt – dass diese Hand immer hält. – An dieser Hand bin ich stark genug, alles zu sehen, selbst auch die finstersten Welten. Allein bin ich noch nicht stark genug. 

 

   Trägst du von dem Licht etwas mit hinein in diese Welt? 

    Ich trage mich hinein, das ist mehr als das Licht. 

   Bist du nicht auch ein Teil dieser Lichtwelt? 

   Ja, ich bin wohl Licht vom Licht, aber das ist mehr. Das Symbol sagt zweierlei aus: dass da nicht nur ich in die Welt komme, sozusagen als Geist – das Bild zeigt halt ein kleines Kind, es guckt dahin, guckt dorthin und fällt auch mal hin und steht wieder auf, und die andere Gestalt ist sehr ruhig und tut eigentlich fast gar nichts – das kommt ja auch mit in die Welt. Zumindest die Verbindung, die hat… (unverständlich). Das Bild sagt ja, dass auch was von dem Vollkommensten in diese Welt kommt und jetzt verstehe ich auch – (P. jetzt wieder sehr erregt, fängt zu weinen an) – was da im Johannes-Evangelium steht: „Das Licht ist in diese Welt gekommen und hat unter uns gewohnt“ –  und wohnt wohl immer noch unter uns, aber wir sehen es nicht. – Ich bin noch klein, und das ist vollkommen, das ist der eigentliche Unterschied. – Und dieses Licht kommt ja auch in die Welt, eben, um mir die Hand zu halten. – Nicht nur ich geh´ in die Welt. 

 

   Kannst du sagen, ob dieses Bild in unserem Sinne auch zeitlich deinen Eintritt in diese Welt bedeutet? 

   Das Bild hat mit der Zeit nichts zu tun. 

  Hat es mit dem Anfang etwas zu tun? 

  Ja, dass ich in diesem Punkt des Eintritts eine eigene Person, ein eigenes Licht, eigener Geist bin. Aber was ich vorher war, ob ich da erst runtergefallen oder … ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich so unheimliche Sehnsucht habe, dahin zu kommen, wo diese andere Figur ist. Dass ich vielleicht deswegen in die Welt gehe, um zu wachsen – ich bin noch so klein – (P weint) – durch viele Welten … (unverständlich) gehen. 

 

   Sind alle Menschen Teil dieses Lichtes?

   – Das hat mich schon mehrmals gewundert. Ich kann ziemlich alles erfahren und selbst über Zeit und Raum hinweggehen, aber ich kann unheimlich schwer jemand finden, den ich genau durchschaue. Alles was ich sagen kann, ist meine Entwicklung, ich weiß von nichts anderem. Natürlich ahnt man´s. Aber ich glaube – man ist immer irgendwie allein, in diesem Sinne; erst ganz am Schluss steht dieses geistige Verbinden mit anderen Wesen. Ich kann so viel wissen, aber irgendwie kann ich nichts. Ich kann Äußeres über andere Wesen, sobald sie in Erscheinung treten, wissen, aber was sie über ihre Erscheinung hinaus sind, das fehlt.

 

   Gehe noch mal zu diesem Bild hin; dieses Bild symbolisiert unter anderem deinen Eintritt in diesen Kosmos …

   Ich meine diese ganzen Welten. Es ist Eintritt in Erfahrung überhaupt oder in viel mehr, in sein oder – in eine Existenz. Immerhin existiere ich da als Einzelnes, auch wenn ich mit allem verbunden bin. – Ich bin praktisch in allem Möglichen, aber als Geist kann ich sagen „Ich“, also als Bewusstsein. Es ist Bewusstsein und auch irgendwie die Möglichkeit zum Dasein. – Es ist wie die Erschaffung der Welt überhaupt. 

   Bedeutet das, dass diese Welt, in die du hineingehst, auch mit erschaffen wird oder ist sie als Struktur oder Seinszustand bereits vorhanden? 

   Die Strukturen sind schon da – unabhängig von meinem Bewusstsein – auch die Gesetze, nach denen diese Strukturen sich zusammenfügen lassen oder nicht. Die sind immer da, weil der Geist auch immer da ist. So paradox muss ich das beantworten. – Das ist wie ein Rad, was sich dreht um einen Punkt. Der Mittelpunkt dreht sich ja nicht, um den dreht sich's ja, und das ist praktisch der in sich ruhende Geist. Und das Rad ist wie seine Ausformung – es ist wie sein Sein. – Die Welt und ihre Strukturen tauchen auf, wenn ich da eintrete. Man kann da prinzipiell eintreten, auch in andere Welten. Im Prinzip sind es Welten des Geistes, weil der Geist Dimensionsebenen strukturiert. …

Ich hab auch das Gefühl, der großen Gestalt kann man sich nicht so analytisch versuchen zu nähern. Sondern irgendwie ist das Liebe, ist da, ist, ist, ist der einzige Zugang – (letzte Worte gestottert). ...

 

 

 aus: Der Wiederverkörperungsweg eines Menschen durch die Jahrtausende. Reinkarnationserfahrung in Hypnose. Werner J. Meinhold. Aurum Verlag Freiburg im Breisgau, 1889; S. 282-287

 

***

 

 

Selbst Vivekananda hat sich einst in einer Gefühlsaufwallung zu dem Trugschluss verleiten lassen, dass ein persönlicher Gott zu unmoralisch wäre, um geduldet werden zu können und es die Pflicht aller guten Menschen sein würde, Ihm zu widerstehen. Obwaltet jedoch der Welt ein allmächtiger übermoralischer Wille und eine Intelligenz, dann ist es gewiss unmöglich, Ihm zu widerstehen; unser Widerstand würde lediglich Seinen Zwecken dienen und in Wirklichkeit von Ihm eingegeben sein. Ist es also nicht besser, statt zu verurteilen oder zu leugnen, Ihn zu erforschen und zu begreifen?

 

Wollen wir Gott begreifen, so müssen wir auf unsere egoistischen und unwissenden menschlichen Maßstäbe verzichten oder aber sie erhöhen und ausweiten.

 

Sri Aurobindo

 

 

Nach menschlichem Ermessen ist die Welt entsetzlich unmoralisch, leidvoll und hässlich, vor allem seit dem Auftreten des Menschengeschlechts. So erscheint die Welt dem menschlichen Bewusstsein eher das Werk eines allmächtigen Ungeheueres als das eines persönlichen Gottes. Aber Sri Aurobindo fügt hinzu, dass man besser versuchen sollte, zu bereifen als zu verurteilen. 

Und ist es nicht die beste Art des Begreifens, sich mit dem Höchsten Bewusstsein zu vereinen und zu sehen, wie ES sieht, und zu begreifen, wie ES begreift? Bestimmt ist dies die einzige wahre Wahrheit. 

Und Joga ist die wahre Weise, sich mit dem Höchsten zu vereinen. 

 

Die Mutter

 

 

***

 

 

 

Wie sieht es mit unser aller Gottesbild aus?

Könnte vielleicht hier ein *Great Reset* nicht schaden ...? 

Ich freue mich, wenn all diese Seiten ein wenig dazu beitragen können. 

 

 

 

Einen harmonischen und freudigen 

Neubeginn  im Jahr 2024  

  

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Die Welt hält es für gesund, nie die Stimme Gottes und Seiner Engel gehört zu haben.

 

 

 

 

Die Semiten haben die Menschheit mit der Vorstellung von einem Gott heimgesucht, der ein ernster, würdiger König und ein feierlicher Richter sei, der keinen Spaß verstehe. Wir aber haben Krischna als einen Knaben kennengelernt, der gerne spielt, und als ein Kind, das voller Übermut ist und selig lacht.

 

 

 

 

Die Juden erfanden den gottesfürchtigen Menschen, Indien aber den, der Gott kennt und liebt.

 

 

 

 

Suche Gott überall und schrecke nicht zurück vor Seinen Masken. Erkenne, dass alles Falsche nichts anderes ist als eine Wahrheit, die kommen will, oder eine Wahrheit, die zerbrochen wird; alles Versagen birgt in sich eine Fähigkeit, alle Schwäche eine Stärke, die sich vor ihrer Selbsterkenntnis verbirgt, aller Schmerz eine geheime und glühende Ekstase. Wenn du fest und unerschütterlich daran glaubst, wirst du am Ende die All-Wahrheit, die All-Macht und die AIl-Seligkeit sehen und erfahren.

 

 

 

 

Wenn du Gott verfolgst und es gelingt dir, Ihn einzuholen, dann lass Ihn nicht eher wieder aus, als bis Er dir seine Wirklichkeit gegeben hat. Wenn du aber Seine Wirklichkeit hast, dann bestehe darauf, auch Seine Ganzheit zu haben. Das erste wird dir göttliches Wissen geben, das zweite göttliches Handeln und eine freie und vollkommene Freude an der Schöpfung.

 

 

 

 

Wenn du Gott nicht dazu bringen kannst, dich zu lieben, bringe Ihn dazu, mit dir zu kämpfen. Wenn Er dich nicht in Liebe umarmen will, zwinge Ihn dazu, dich zu umarmen im Kampf.

Deine Seele hat Gottes ganze Seligkeit noch nicht gekostet, solange sie nicht die Freude hatte, sein Gegner zu sein, sich seinen Plänen entgegenzustellen und mit Ihm im Todeskampf zu ringen.

 

 

 

 

 

Gott treibt uns aus jedem Paradies, um uns zu zwingen, durch die Wüste zu einem noch göttlicheren Paradies zu ziehen. Wenn du dich fragst, wozu dieser strapaziöse und scheußliche Durchgang gut sein soll, dann wirst du von deinem Denken zum Narren gehalten und hast deine Seele und ihre dunklen Wünsche und geheimen Verzückungen noch nicht studiert.

 

 

 

 

 

Der göttliche Freund aller Geschöpfe verbirgt seine Freundlichkeit hinter der Maske der Feindseligkeit, bis wir reif geworden sind für seine höchsten Himmel; dann verschwindet, wie in Kurukschetra, die schreckliche Form des Herrn des Kampfes, des Leidens und der Zerstörung, und der erschütterten Seele und den gereinigten Augen leuchtet das süße Antlitz der Zärtlichkeit, der oftmals umarmte Leib Krischnas, des ewigen Kameraden und Spielgefährten entgegen.

 

 

 

 

 

Gott ist unser weiser und vollkommener Freund: Er weiß, wann Er uns heimsuchen, und auch, wann Er zärtlich zu uns sein muss, wann Er uns schlagen und auch wieder, wann Er uns retten und unterstützen muss.

 

 

 

 

 

 

Für die Seele, die die höchste Seligkeit erreicht hat, kann das Leben nichts Böses und kein leiderfüllter Wahn mehr sein. Ihr wird alles zum Liebesflüstern und perlenden Gelächter ihres göttlichen Geliebten und Seiner Spielgefährtin.

 

 

 

 

 

 

 

Das sind die sieben menschlichen Seligkeiten im Leben: Schüler zu sein Gottes des Lehrers, Sohn zu sein Gottes des Vaters, Zärtlichkeit zu empfangen von Gott der Mutter, durch Handschlag verbunden zu sein Gott dem Freund, zu lachen und zu spielen mit Gott dem Spielgefährten, selig zu dienen Gott dem Herrn und in hingerissener Liebe anzuhängen Gott dem Geliebten. Kannst du all diese Seligkeit zu einer einzigen höchsten und regenbogenfarbenen Beziehung zusammenfassen? Was brauchst du dann noch einen Himmel?

 

 


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