Der Wunsch nach Frieden

 

 

„Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

dass ich Liebe übe, wo man hasst;

dass ich verzeihe, wo man beleidigt;

dass ich verbinde, wo Streit ist;

dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht;

dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt;

dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;

dass ich Licht entzünde, wo die Finsternis regiert;

dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

 

Herr, lass mich trachten:

nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.

Denn wer da hingibt, der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen,

und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

Amen“

 

 

Dieses Gebet wird dem Heiligen Franziskus von Assisi zugeschrieben, andere datieren es auf die Zeit nach 1900. Es ist sinngemäß angelehnt an die Bergpredigt, und ihren Inhalt muss man im zeitlichen Zusammenhang sehen.

 

„Mach mich zu einem Werkzeug in deinen Händen, Herr“, denn ich bin es noch nicht. Der Friede muss erst tief in mir begründet sein, bevor er alle Stürme im Außen erträgt. Wie schnell bricht er ein, wenn wir unsere Komfortzone verlassen und auf Gegenwind oder Spott treffen? Denn etwas tiefer unter unserer Oberfläche schwelt es düster, bevor wir nicht vollkommen transformiert sind.

Bevor er sich im Außen und globalen Miteinander nachhaltig manifestieren kann, muss er in vielen Menschen begründet sein. Von außen erzwungen bleibt er eine fragile Angelegenheit, noch muss er mit äußeren Mitteln gewährleistet werden. Weshalb sonst rüsten manche Nationen verstärkt auf, statt ab?

Um den inneren Frieden global begründen zu können, sind günstige äußere Rahmenbedingungen natürlich besser. Denn die Schlacht geht im Inneren weiter. Christus sprach nicht ohne Grund vom Schwert der Wahrheit, mit dem er in diese Welt zurückkehren müsse, weil die Menschen ihn nicht verstanden hätten. Ihm war bewusst, wie die nächsten Jahrhunderte verlaufen würden.

 

Noch sind die Menschen untereinander gespalten und zerreiben sich gegenseitig an den Themen „Pandemie“, "Impfzwang", „Ukraine“ und "böser Russe". Es ist so einfach, das alles zu durchschauen, wenn man sich ein wenig mit Narzissmus und Mobbing befasst hat und regelmäßig recherchiert. Doch viele tun das nicht, sie glauben, schon zu wissen. Und so geht es im Zwischenmenschlichen immer noch vielfach darum, wer Recht hat und es richtig sieht, nicht um Frieden und miteinander auszukommen.

Einen weiteren Grund fasste die Mutter in dem folgenden Satz zusammen: "People don´t like what is superior." (Ich fand keine für mich befriedigende Übersetzung für das Wort superior.) Auch, wenn sie ihn auf den spirituellen Pfad bezog, er hat Allgemeingültigkeit: Obwohl nicht wenige Menschen längst erkannt haben, dass sie im Unrecht sind, können sie ihren Stolz nicht überwinden und es offen eingestehen. Stolz – ein Grundpfeiler des menschlichen Egos.  

Und so sind viele Familien, Freundschaften oder Arbeitsteams nach wie vor gespalten. Man grenzt aus und spricht nicht mehr miteinander.

Wenn die Auswirkungen nicht so traurig wären, könnte man darüber lachen, denn es sind nur „Meinungen“, die hier kollidieren. Im Grunde bestehen wir Menschen alle aus derselben `Substanz´, wir kämpfen tagtäglich mit denselben Problemen und tragen gleichermaßen, sofern wir normal veranlagt sind, den Wunsch nach Harmonie und Wohlergehen in uns. 

Doch man kann die momentane Realität nicht leugnen:

 

 

 

Noch haben wir es nicht in jedem Land zu äußerem Frieden gebracht. Auch nicht in unserem unmittelbaren Umfeld. Solange müssen wir leider Kriege führen und haben Auseinander-setzungen – damit nicht der gewinnt, der brutaler und skrupelloser versucht, seine Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen.

Auf das WIE kommt es an. Man erkennt inzwischen, welche der Parteien der Wahrheit dient und wer sich auf die Lüge stützt. Wir werden diese Krücke bald einbrechen sehen.

 

 

Gott hat die Welt zum Schlachtfeld gemacht und sie mit dem Stampfen der Streiter und dem Geschrei eines großen Ringens und Kämpfens erfüllt. Willst du Seinen Frieden erschleichen, ohne den Preis zu zahlen, den Er dafür festgesetzt hat?

 

Sri Aurobindo

 

 

 

 

 

 

Wir haben es noch nicht zu einem funktionierenden Miteinander geschafft. Bis dahin müssen wir uns gegenseitig die Spiegel vorhalten, bis es uns dämmert, dass wir von dem, was wir darin erkennen, nur so lange angewidert sind, wie es in uns selbst schlummert und endlich bereit sind, es in uns auszumerzen.

 

Das von Sünde und Laster begangene Böse ist leicht zu erkennen, aber das geübte Auge sieht auch das Böse, das selbstgerechte und mit sich selbst beschäftigte Tugend bewirkt hat.

 

Sri Aurobindo

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben es bislang nicht zu bedingungsloser Liebe gebracht, denn schütten wir unsere vermeintliche Liebe über andere aus, egal in welcher Form, und wird diese nicht entsprechend gewürdigt oder wenigstens registriert, dann begehren wir innerlich beleidigt auf. Noch dominiert unsere Krämerseele und viele unserer Beziehungen ähneln eher einem "Geschäft".

 

 

Es reicht nicht einmal für Brüderlichkeit, denn an Obdachlosen gehen wir immer noch achtlos vorüber. Wir haben uns daran gewöhnt, denn „der Staat“ macht ja nichts dagegen.

Wir sind alle Teil desselben weiten Bewusstseinsfelds, alles, was benötigt wird, ist bereits darin enthalten. Womit aber gehen wir in Resonanz?

 

 

 

Wir haben es bislang nicht dazu gebracht, alles Leben wertzuschätzen. Wir vergiften die pflanzliche Welt und die Meere für Profit, denn „Geiz ist geil“.

Wie gehen wir mit unseren („Nutz“)Tieren um?

 

 

 

 

 

Müssen wir allen Ernstes dagegen ankämpfen, dass unsere Kinder abgetrieben werden bis kurz vor der Geburt, am besten noch bis kurz nach der Geburt? Welche Barbarei! 

Und etliche Ungeheuerlichkeiten mehr ...

Noch darf man nicht alles frei heraus ansprechen, es ist gefährlich geworden.

 

„Besser, wenn man nicht alles weiß“, tönt es immer wieder aus meinem unmittelbaren Umfeld. Warum? Weil es einem sonst keine Ruhe mehr lässt und das eigene Gewissen verlangt, dass man genauer hinschaut? Verantwortung zeigt, etwas tut oder zumindest eine klare Position einnimmt zugunsten allen Lebens auf der Erde?

 

 

 

"Was können wir schon ausrichten?"

 

Das Bewusstsein erweitern und neu justieren. Den veralteten Filmprojektor aufrüsten lassen, dass er mehr als nur 3D-Filme abspielen kann und multi-dimensionsfähig wird.

Die Hardware unseres PC´s modernisieren lassen, denn die immer gleiche Software haben wir zur Genüge durchgespielt und ausgeschöpft. Wir sind damit an der Grenze angelangt. Für neue Software braucht es jedoch eine entsprechend neue Hardware.

Zu modern, die Metapher? Zu wenig `philosophisch´? Wir schreiben das Jahr 2022, nicht 536. Das Göttliche ist kein alter Mann mit Rauschebart, irgendwo in der hintersten Ecke des Universums, dem man sich in devot gebückter Haltung nähern muss. Er ist der Geist des Fortschritts hinter und in allem, was existiert. Und wenn wir Altes nicht freiwillig loslassen, werden wir von ihm schon mal heftig durchgerüttelt und zum Kampf herausgefordert. Garniert mit einer Prise Humor, denn er weiß, wie er unsere äußeren Dramen einordnen muss und unsere Seelenstärke trainiert und befreit.

Wer nicht weiß, worüber ich schreibe, ist noch nicht an diesem Punkt angelangt. Aber wie sagte schon Eckhart Tolle: "Keine Sorge, es wird kommen."

 

 

Nicht Lob von den Menschen zu sammeln, hat Gott dich Sein eigen gemacht, sondern furchtlos nach Seinem Geheiß zu tun.

 

Sri Aurobindo

 

 

Wirklich voranschreiten kann man nur, wenn man einerseits nicht mehr erwartet, etwas dafür zu bekommen und andererseits frei wird von jeglicher weltlichen Anerkennung (was nicht bedeutet, dass man sich darüber nicht freuen darf, wenn man sie geschenkt bekommt). Und daran hapert es, bis hinein in die „alternativen“ Kanäle und Konferenzen zur `neuen Welt´.

Während andererseits die beifallgebende Anhängerschaft in das typische, nach außen hin geschlossene Cliquenverhalten abdriftet oder konsumierend von einem Kanal, Event oder Beitrag zum anderen springt und sich beklagt, wenn mal eine Beitragspause eingelegt wird. Und am liebsten ist alles gratis, denn „spirituelle Menschen tun das doch gern, es ist ja schließlich ihre Entscheidung!“ Ist mir schon begegnet, diese Einstellung, als wäre Arbeit nur dann Arbeit, wenn sie etwas kostet oder "nicht-spirituell" ist.

(Vielleicht sollte ich ja doch ein Spendenkonto einrichten? Oder Seminare abhalten? Die entsprechende Ausbildung wäre vorhanden und der Zulauf weit größer, als auf dieser Seite ...🤔😉 Doch hier spiele nicht ich die erste Geige, sondern das Göttliche Bewusstsein; was den Leser immer wieder auf sich selbst zurückwirft. )

Wer immer nur abliefert und gibt, braucht auch Zeit für Regeneration, der Konsument nicht. Und eben aus dieser trägen Konsumhaltung müssen wir herausfinden. Es sind nicht immer nur die "Schlafschafe", die sich (spirituell) nicht weiterzubewegen scheinen (!).

 

Die Trägheit des Körpers lässt sich nur schwer aufbrechen. Und noch zeigt ein Großteil der Menschen mit dem Finger auf „die Bösen da oben“. Doch diese konnten all das nur realisieren, weil jemand da war, der mitgemacht hat und in erster Linie am Erhalt der eigenen Komfortzone interessiert war. Aber sind wir heute darüber wirklich schon hinaus? 

Gerade über das westliche Ideal sagte Sri Aurobindo: "Ich kann den barbarischen Komfort und das überladene Gepränge des europäischen Lebens nicht Zivilisation nennen. Menschen, die in ihrer Seele nicht frei sind und in ihrer Ausstattung nicht edel ausgewogen, sind nicht zivilisiert."

Natürlich muss man dem krakenhaften Ungeheuer in Form gewisser "Eliten", die die ganze Menschheit in Geiselhaft genommen haben, jetzt Einhalt gebieten. Aber Unwissenheit, Unbewusstheit, Trägheit und Selbstsucht in der Menschheit sind noch lange nicht ausgerottet und bieten weiterhin eine Angriffsfläche für alles Widergöttliche in der irdischen Atmosphäre. Die Arbeit wird nach Corona, der Ukraine und dem tiefen Staat weitergehen. Die äußere Ablenkung wird für eine gewisse Zeit vermutlich noch größer sein, als bisher, und ich habe in letzter Zeit immer wieder Sri Aurobindos geheimnisvollen Aphorismus über Europa im Hinterkopf. Die meisten Menschen waren schon immer mit äußerem Wohlstand und Sicherheit zufrieden, und diese soll das kommende „goldene Zeitalter“ uns ja in besonderem Maße bringen. In manchen Ländern ist dieser Schritt auch bitter nötig, denn man hat sie künstlich und gewaltsam klein gehalten, um sie auszubeuten.

 

***

 

Das alles, während eine unsichtbare Kraft bereits daran arbeitet, eine gänzlich neue Welt zu manifestieren, sie wird keine Neuauflage oder "Verbesserung" der alten sein. Genauso wenig, wie es um einen verbesserten Menschen im Sinne von Nietzsche geht, sondern um eine vollkommen neue, spiritualisierte Spezies. Und es scheint sich inzwischen enorm zu beschleunigen. Dabei entstehen gewaltige Widerstände und Spannungsspitzen, zuweilen unvermittelt und sehr plötzlich, bis hinein in den eigenen Körper, der diese Macht und Machtkämpfe als zermalmend und nervenreizend erfährt. Es ist erschöpfend, und auch er sehnt sich nach Frieden.

Bleiben wir wachsam, was uns selbst in jeder Minute antreibt und wem wir gefallen wollen, denn diese Neue Welt hat ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und lässt sich nicht bemogeln. Der Weg dorthin ist schwierig, herausfordernd und zuweilen unerträglich, aber das geht immer wieder vorüber. Nur Irrwege sind breit und einfach. Auch auf den hellsten „Sonnenweg“ fällt irgendwann der Schatten, wenn es an die Transformation im eigenen Körper geht, der irgendwann seine schützende Begrenzung verliert und immer wieder zum universellen "Schlachtfeld " wird – bis er endlich lernt, sich nur noch auf das neue Bewusstsein auszurichten und den Machtwechsel zu akzeptieren.

 

Wie viele Menschen werden in der Lage sein, die äußere Befriedung als Chance zu begreifen, um mit der Bereinigung in ihrem Inneren fortzufahren?

 

 

Das erste, was das physische Bewusstsein wissen muss, ist, dass alle Schwierigkeiten, denen wir im Leben begegnen, daher rühren, dass wir uns nicht ausschließlich auf das Göttliche verlassen, um die nötige Hilfe zu finden.

Nur das Göttliche kann uns vom Mechanismus der universalen Natur befreien. Diese Befreiung ist unerlässlich für die Geburt und die Entwicklung der neuen Spezies.

Nur wenn wir uns in vollkommenem Vertrauen und in Dankbarkeit ausschließlich an das Göttliche hingeben, können wir die Schwierigkeiten überwinden.

 

Die Mutter

 

 

 

 

Je größer die Zerstörung, desto freier die Gelegenheiten zum Schaffen; doch schleppt die Zerstörung sich oft lange und bedrückend hin, und die Schöpfung säumt oder wird in ihrem Triumph unterbrochen. Immer wieder kehrt die Nacht zurück und der Tag stockt oder scheint sogar ein trügerischer Anbruch gewesen zu sein. Verzweifle deswegen nicht, sondern wache und wirke. Wer ungestüm hofft, verzagt schnell: Hoffe weder noch fürchte, sondern sei dir Gottes Absicht und deines Willens, zu vollbringen, gewiss.

 

Sri Aurobindo

 

 

 

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Eine Frage, die auch in diesen Tagen viele Menschen beschäftigt – man stellte sie Mutter im Juni 1967:

 

Wenn ein Weltkrieg ausbricht, könnte dieser nicht nur den größten Teil der Menschheit ausrotten, sondern wegen der Auswirkungen des nuklearen Niederschlags sogar die Lebensbedingungen der Überlebenden unmöglich machen. Falls die Möglichkeit eines solchen Kriegs noch besteht, wird dies nicht die Ankunft der supramentalen Wahrheit und der Neuen Art auf Erden beeinträchtigen?

 

 

Hier ihre Antwort:

 

All dies sind mentale Spekulationen, und wenn du dich einmal in den Bereich der mentalen Vorstellungen begibst, nehmen die Probleme und Lösungen kein Ende  mehr. Aber all das bringt dich der Wahrheit nicht einen Schritt näher.

Die sicherste und gesündeste Geisteshaltung ist folgende: Uns wurde auf definitive und entschiedene Weise gesagt, dass die supramentale Schöpfung der jetzigen folgen wird. Was auch immer für diese Zukunft in Vorbereitung ist, muss daher Teil der für diese Ankunft notwendigen Umstände sein, wie auch immer diese beschaffen sind. Und da wir unfähig sind, genau vorauszusehen, was diese Umstände sind, ist es besser, sich ruhig zu verhalten.

 

Ich gehe davon aus, dass diese Gefahr nicht mehr besteht, denn es wurden globale Bestrebungen in den höchsten Regierungen sichtbar, der Wahrheit zu dienen. Daran wurde von Sri Aurobindo hinter den Kulissen intensiv gearbeitet.

Dennoch hat Mutters letzter Hinweis auch heute seine Gültigkeit.


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